Goldgrube in der Schublade

17. Juni 2021

Mobiltelefone sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind zu ständigen – und selbstverständlichen – Begleitern geworden. Doch in ihnen steckt nicht nur ein technologisches Wunderwerk, sondern auch ein Schatz an wertvollem, rezyklierbarem Material. Unter anderem pures Gold!

Ohne Handy fühlen sich die meisten Schweizerinnen und Schweizer schnell hilflos. Kaufen wir uns ein neues – und das tun wir im Schnitt etwa alle zwei Jahre –, legen wir das alte Modell meist in eine Schublade. Als Reserve, für alle Fälle, man weiss ja nie. Meist lagert es zwei Jahre später immer noch da, und das neue alte legen wir dann einfach zum Vorgänger. Vielleicht braucht ja ein Familien­mitglied kurzfristig einen Ersatz? Schätzungen gehen von bis zu acht Millionen ungenutzten Mobiltelefonen in Schweizer Haushalten aus. Hand aufs Herz: Wie viele alte Smartphones verstauben bei Ihnen daheim?

Dabei sind alte Handys eine wahre Goldgrube. Denn hinter der Hülle aus Glas und Kunststoff stecken zahlreiche wertvolle Metalle. Gold ist nur eines von ihnen. Auch Silber, Kupfer, Platin und Silizium prägen das Innenleben des genialen Multifunktionsgeräts. Der Abbau und die Verarbeitung dieser Rohstoffe ist nicht nur aufwendig und ressourcenintensiv; hinzukommt, dass die Arbeits­bedingungen vor Ort oftmals alles andere als fair sind. Umso wertvoller sind deshalb die Rohstoffe, die bereits in unseren Handys stecken – der Elektro-«Schrott» notabene, dessen Wert in der Schweiz auf über 60 Millionen Franken geschätzt wird. Höchste Zeit also, die Schubladen zu leeren und die alten Mobiltelefone ins Recycling zu geben. Handys werden überall dort kostenlos zurück­genommen, wo neue verkauft werden. So fliessen die wertvollen Rohstoffe zurück in den Kreislauf – damit sie wiederverwendet werden können.

Übrigens: Am nachhaltigsten ist das Handy, das möglichst lange nicht ersetzt wird. Wer Dinge länger nutzt, schont damit automatisch die Umwelt.