Von Fast Fashion zu Slow Fashion

24. Juni 2021

Mit modischen Kleidern Flagge zu zeigen, gehört zum guten Stil. Was wir tragen, ist auch ein Statement. Fast Fashion sorgt inzwischen für schier unendlichen Nachschub, denn was heute angesagt ist, kann morgen schon von gestern sein. Mit Kleidern lässt sich jedoch auch ein anderes Zeichen setzen – eins für mehr Nachhaltigkeit.

Der ökologische Fussabdruck ist inzwischen eine gesellschaftlich etablierte Grösse, um Umweltbelastungen zu messen. Wir wissen: Ausschlaggebend ist vor allem, wie wir uns bewegen, was wir essen und wie wir wohnen. Aber auch in unseren Jacken, Jeans, Röcken, T-Shirts und ebenso in den Schuhen steckt Umweltbelastung drin. Wie klimarelevant unser Kleiderkonsum wirklich ist, zeigt eine neue Studie der EMPA, dem Forschungsinstitut des ETH-Bereichs für Materialwissenschaften und Technologie. Demnach steuern Textilien fast fünf Prozent zum ökologischen Fussabdruck der Schweiz bei. Das klingt zunächst nach wenig, umgerechnet sind das pro Jahr aber ungefähr 30 Kilogramm Kleider- und Schuhverbrauch pro Kopf. Umfragen zeigen zudem immer wieder, dass viele dieser Kleidungsstücke kaum oder gar nie getragen werden.

Den grössten Anteil an der Umweltbelastung von Textilien haben der Anbau und die Gewinnung der Rohstoffe. Oder anders gesagt: Liegen die Kleider erst einmal im Schrank, dann ist die Baumwolle dafür längst gezogen, geerntet und verarbeitet, der Stoff genäht und gefärbt und das Kleidungsstück transportiert, gehandelt und verkauft – ein enormer Aufwand, der viele Ressourcen verschlingt. Beim nächsten Online-Shopping lohnt es sich deshalb durchaus, sich vor dem letzten Klick noch eine Frage zu stellen: Wie lange werde ich wirklich Freude an diesem Kleidungsstück haben? Im Zweifel hilft ein ehrlicher Blick in den Kleiderschrank: Wie viele Kleidungsstücke haben Sie in den vergangenen zwölf Monaten nie getragen?