All in für netto null

21. Dezember 2023
Die Niederschläge werden heftiger, die Sommer trockener, und im Winter liegt weniger Schnee. Wer über das Wetter spricht, kommt am Klimawandel kaum mehr vorbei. Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet, ihren Treibhausgasausstoss bis 2050 auf netto null zu senken. Aber was heisst «netto null» genau?

Gewisse Rekorde sind alles andere als Erfolgsmeldungen: Der Oktober 2023 war weltweit der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, nie war es in einem September in Europa wärmer als in diesem Jahr, und 2023 hatte bereits mit einem Rekord begonnen: Am Neujahrstag kletterte das Thermometer in Delémont auf über 20 Grad. Die Erde wärmt sich auf. Der Klimawandel ist fast vollständig auf den Ausstoss von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Wir haben es also auch selber in der Hand, etwas dagegen zu unternehmen.

Unsere gesamten Emissionen an CO2, Methan und Lachgas bis 2050 komplett auf null zu bringen, ist fast nicht möglich. Denken wir zum Beispiel an die Landwirtschaft, wo Kühe weiterhin Gase ausstossen, oder an die Kehrichtverbrennung. Mit Netto-null-Emissionen ist gemeint, dass unter dem Strich null herauskommen muss. Emissionen, die wir 2050 trotz aller Anstrengungen weiterhin ausstossen, müssen wir also kompensieren, indem wir sie der Atmosphäre entziehen und langfristig speichern.

In der Schweiz stossen wir pro Kopf jährlich 5,4 Tonnen CO2-Äquivalente aus. Rechnen wir aber den Konsum von importierten Produkten dazu – also beispielsweise Kleider und Handys oder andere elektronische Geräte  –, sind es über 11 Tonnen. Es wird nicht leicht, auf fast null zu kommen. Aber je früher wir damit beginnen, desto besser. Ausschlaggebend ist vor allem, wie wir uns bewegen, was wir essen und wie wir wohnen. Wer weniger fliegt, öfter den ÖV nutzt, weniger Fleisch isst und im Winter die Wohnung massvoll und mit erneuerbaren Energieträgern heizt, ist schon auf gutem Weg – Gratulation!
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