Respekt auf dem Brett

12. Juni 2025
Des einen Freud, des anderen Leid – das gilt auch beim Stand-up-Paddeln. Der beliebte Freizeitsport bringt uns Spass und Entspannung. Wildtiere jedoch können durch die Paddelbretter ganz schön in Stress geraten. Wer sich an ein paar wichtige Regeln hält, hilft mit, dass sich in und auf den Gewässern alle wohlfühlen.

Kaum spielt das Wetter mit, wimmelt es auf den Schweizer Seen wieder von den sogenannten SUPs. In den vergangenen Jahren hat sich das Stand-up-Paddling (SUP) zur Trendsportart entwickelt. Aus gutem Grund: Das Paddeln ist einfach und vereint Sport, Entspannung und Naturerlebnis in einem. Damit aber der Ausflug zum See oder Fluss für alle entspannt bleibt, gilt es, Rücksicht zu nehmen – auch auf die Tiere im Wasser. Viele unterschätzen die Auswirkungen der Paddelaktivitäten auf die heimische Fauna.

So wirken SUPs auf Wasservögel trotz gemächlichen Vorankommens bedrohlich und können schon auf 1000 (sic!) Meter Entfernung einen Fluchtreflex auslösen. Das kostet die Tiere viel Energie, belastet sie und kann ihr Überleben und ihren Fortpflanzungserfolg beeinträchtigen. Damit Natur und Tiere nicht unnötig gestört werden, sind nur ein paar einfache Regeln zu beachten:

Paddeln Sie an Orten mit wenig SUP-Störungspotenzial, zum Beispiel auf offenen Wasserflächen ohne Vogelansammlungen oder in Siedlungsgebieten mit Uferverbauung. Und: Halten Sie Ihren Forscherdrang im Zaum. Auch wenn das Beobachten Spass macht – steuern Sie nicht direkt auf Wasservögel zu oder verfolgen sie gar.

Halten Sie ausserdem mindestens 100 Meter Abstand zu sensiblen Gebieten: Ausgedehnte Schilfgürtel und andere Ufervegetation, Kiesinseln und Aufschüttungen sind wertvolle Rückzugsgebiete, Brut- und Rastplätze von Wasservögeln wie Haubentaucher oder Reiherenten. Meiden Sie diese ganz – das gilt auch für den Ein- und Ausstieg.

In Naturschutzgebieten und deren Umgebung ist das Paddeln untersagt. Meist sind diese Gebiete mit gelben Bojen oder Schildern markiert. Das macht die Rücksichtnahme besonders einfach. Aber Vorsicht, nicht alle Schutzzonen sind markiert – machen Sie sich also im Vorfeld schlau. Respekt auf dem Brett lohnt sich, damit unser Freizeitvergnügen nicht zur Gefahr für Wasservögel und andere Wildtiere wird.

Übrigens: Was für SUP gilt, gilt natürlich auch für Ausflüge mit Schlauchboot, Kajak oder Wingfoil.