Schlafend durch Europa
Wer 2027 eine Städtereise plant, sollte sich neben dem Wohin auch die Frage nach dem Wie stellen. Nachtzüge bieten eine überraschend komfortable Alternative zum Flugzeug – damit machen Sie die Reise selbst zum Erlebnis, nutzen die Nacht zum Schlafen und schonen nebenbei das Klima.
Die Mobilität gehört nach den Aspekten Ernährung und Wohnen zu den Konsum- und Produktionsbereichen mit den grössten Auswirkungen auf die Umwelt. Insbesondere Flugreisen treiben den ökologischen Fussabdruck massiv in die Höhe: Flugzeuge verbrauchen viel Energie und gehören damit zu den klimaschädlichsten Transportmitteln.
Züge schneiden hier deutlich besser ab. Sie transportieren oft mehr Menschen gleichzeitig, verbrauchen pro Kopf erheblich weniger Energie und stossen im Vergleich zu Flugzeugen nur einen Bruchteil der Emissionen aus. Bei Nachtzügen kommt noch ein Vorteil hinzu: Sie überwinden in jenen Stunden die Distanzen, in denen wir ohnehin schlafen würden. Eine Hotelnacht entfällt, der Tagesrhythmus bleibt intakt – und der CO₂-Ausstoss sinkt, ohne dass man beim Komfort oder beim Erlebnis Abstriche machen muss.
Ganz praktisch zeigt sich das beim Blick auf Destinationen in Europa: Städte wie Amsterdam, Prag, Zagreb oder Dresden sind über Nacht erreichbar. Man steigt abends ein und erwacht entspannt am Ziel – ohne Security-Stau, Boarding-Stress oder Jetlag. Die Reisezeit wird so zur Ruhezeit, nicht zur Belastung.
Natürlich dauert die Anreise mit dem Zug länger als mit dem Flugzeug. Doch wer mit erfahrenen Nachtzugreisenden spricht, hört selten Klagen. Im Gegenteil: Wer die Fahrt als Teil des Erlebnisses versteht, möchte die längere Reise oft nicht mehr missen. Das langsamere Vorankommen durch die Landschaft lässt den Abstand zum Alltag spürbar wachsen.