127-mal zum Mond und zurück

11. Januar 2024
Bewegungsfreiheit ist ein kostbares Gut. In der Schweiz sorgt eine tadellose Verkehrsinfrastruktur dafür, dass uns Auto, Bus, Bahn oder Tram schnell, effizient und ganz selbstverständlich von A nach B bringen. Der Raum, den wir den unterschiedlichen Verkehrsmitteln gewähren, ist jedoch alles andere als gleichmässig verteilt.

Die Schweiz ist ein Land der kurzen – und vielen – Wege. Gemäss Bundesamt für Statistik beanspruchte 2018 das dichte Netz an Schienen und Strassen gut 2 Prozent der gesamten Fläche der Schweiz, wovon die Strassen und Autobahnen 88 Prozent belegen − den Löwenanteil! Trotz des hervorragend ausgebauten öffentlichen Verkehrs und der im internationalen Vergleich kurzen Distanzen sind wir also gern mit dem Auto unterwegs. Sehr gern sogar. In der Schweiz fahren wir von Januar bis Dezember insgesamt 98 Milliarden Kilometer mit dem Auto. Das entspricht 2,5 Millionen Erdumrundungen im Jahr oder 6800 pro Tag. Auch zum Mond kommt man damit leicht –  127-mal hin und zurück, um genau zu sein.

Da erstaunt es nicht, dass es regelmässig eng wird auf den Schweizer Strassen. Autos und Co. gehören damit nicht nur zu den grössten Lärmquellen, sie hinterlassen auch deutliche Spuren in der Umwelt: Ein Drittel der in der Schweiz ausgestossenen Treibhausgase geht auf den motorisierten Verkehr zurück.

Klar, ein eigenes Auto bietet Flexibilität und Komfort. Und Bahn und Bus sind vor allem im ländlichen Raum oft keine naheliegende Option. Mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels lohnen sich in vielen Fällen durchaus ein paar ehrliche Gedanken zum eigenen Mobilitätverhalten: Ist die Fahrt mit dem Auto eine Notwendigkeit oder doch eher hartnäckige Gewohnheit?

 

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