Digitale Medien im Kindergartenalter – bewusst einsetzen
«Ehrlich gesagt finde ich es schwierig, mein Kind vom Tablet fernzuhalten. Manchmal ist es einfach auch praktisch. Aber ich frage mich dann, wie viel noch gesund ist.» Handys, Tablets und Fernseher gehören heute zum Alltag – schon die Kleinsten wischen über den Bildschirm oder schauen Videos. Doch was bedeutet das für die Entwicklung der Kinder?
Kinder brauchen echtes Erleben
Digitale Medien sind spannend für Kinder. Sie unterhalten, Kinder können etwas Neues erfahren und sie können mit verschiedenen Apps Kreatives tun. Doch zu viel Bildschirmzeit kann auch Unruhe, Überforderung, Schlafprobleme oder Sprachentwicklungsstörungen auslösen. Kinder brauchen vor allem viel Bewegung und Kontakt mit anderen Kindern. Für die Entwicklung ist wichtig, dass Kinder Dinge mit allen Sinnen erleben und lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen. Langeweile auszuhalten, gehört da auch mal dazu.
Das können Sie als Eltern konkret tun:
- Kinder beim Entdecken unterstützen
- Aktivitäten ohne Bildschirm anbieten
- Digitale Geräte nicht zur Bestrafung/Belohnung oder als Babysitter einsetzen
- Kinder beim Wechsel von und zur Bildschirmnutzung begleiten
- Digitale Medien gemeinsam nutzen
- Bildschirmfreie Zeit während dem Essen
- Keine digitalen Geräte im Kinderzimmer
Die Sache mit der Bildschirmzeit…
Insbesondere für Kinder im Kindergartenalter gilt: Möglichst viel ohne digitale Geräte. Klare Regeln umfassen mehr als nur die Dauer. Überlegen Sie sich folgende Fragen:
- Welche Videos oder Games darf mein Kind schauen oder spielen? Sind diese altersgerecht?- Wo stehen die digitalen Geräte zu Hause? Wo werden sie über Nacht versorgt?
- Wer begleitet mein Kind während der Mediennutzung?
- Zu welcher Tageszeit und an welchem Tag darf mein Kind digitale Geräte benutzen?
- Wie lange darf ihr Kind am Gerät sein?
Kinder lernen natürlich auch viel von ihren Beobachtungen. Erwachsene sind also im Umgang mit digitalen Medien Vorbilder. Das heisst nicht, dass Eltern alles richtig machen müssen. Vielmehr zählt, die eigene Mediennutzung zu reflektieren und die Medienerziehung mit Mut, Durchhaltevermögen und Interesse in Angriff zu nehmen. Gespräche und gemeinsame Momente sind für Kinder noch immer wertvoller als die digitalen Geräte.
Weiterführende Angebote
Die Netizen Elternbildungsreihe bietet spannende Inputs von Fachpersonen zu aktuellen Themen der Medienerziehung an. Hier geht’s zu den Veranstaltungen und der Anmeldung:
Dieser Artikel wurde von der Prävention und Frühintervention Winterthur verfasst.