Schaufeln statt streuen

27. Januar 2025
Auch wenn der Klimawandel die Winter milder macht, kommen Schnee und Eis auch in tieferen Lagen immer wieder vor. Um für mehr Sicherheit auf den Strassen und Wegen zu sorgen, wird meist Streusalz eingesetzt. Doch das vermeintliche Wundermittel hat auch Nebenwirkungen.

Streusalz gilt als bewährtes Mittel gegen rutschige Flächen. Es setzt den Gefrierpunkt von Wasser herab und verhindert die Eisbildung. Ausserdem ist Salz günstig und lässt sich leicht verteilen. Der Kanton Zürich verstreut im Durchschnitt pro Quadratmeter jedes Jahr etwa 12 bis 15 Gramm Salz, was rund 1,5 Teelöffeln entspricht. 

Sichere Strassen und Gehwege haben allerdings ihren Preis: Ein Grossteil des Salzes bleibt nicht dort, wo es gestreut wurde, sondern wird durch Schmelz- und Regenwasser in die Böden gespült. Die hohe Salzkonzentration kann die Wurzeln von Bäumen und anderen Pflanzen beschädigen; sie leiden regelrecht unter «Salzstress«, der sich im Sommer in Form von vertrockneten Blättern und verfrühtem Laubfall zeigt.

Für kurze Wege und kleine Flächen, etwa vor der eigenen Haustür, können Split oder Sand eine Alternative sein. Sie erhöhen die Trittfestigkeit auf rutschigem Terrain und sind für Pflanzen deutlich weniger schädlich. Allerdings ist es wichtig, die Anti-Rutsch-Helfer zusammenzukehren und zu entsorgen, sobald Schnee und Eis geschmolzen sind. Andernfalls fliessen sie ab und können die Kanalisation verstopfen.

Die sauberste Lösung bleibt allerdings der Klassiker: Wer zügig mit Schneeschaufel und Besen den Weg freiräumt, verringert nicht nur die Glättegefahr, ohne dass zusätzliche Streumittel notwendig sind, sondern reduziert auch den Salzstress für die Natur.